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6. Offene Bayerische rotarische Skimeisterschaften-Eine Inklusionsveranstaltung der Superlative

Mit einem besonderen Abend sind am Freitag die 6. Offenen Bayerischen Rotary-Skimeisterschaften eröffnet worden. Eine außerordentliche große Teilnehmerzahl von über 100 Gästen traf sich im Restaurant der Firma Penzkofer in Regen. Die Teilnehmer des BVS, die an diesem Abend komplett vom Rotary Club Bayerwald Zwiesel eingeladen wurden, nahmen für die laut Paraskilegende Gerde Schönfelder : „wichtigste Veranstaltung im Winter“ lange Anreisen bis aus NRW, Frankfurt, Stuttgart, Erfurt und aus ganz Bayern in Kauf. Neben den Mitgliedern des RC Bayerwald Zwiesel, waren viele Gäste aus München und Oberbayern und sogar aus Pilsen (CZ) angereist.

Nachdem Eintreffen der Gäste gab es kurze Grußworte von Präsident des RC Bayerwald Zwiesel Martin Scheinert, OK Chef Anton Wittenzellner, der  insbesondere die Teilnehmer des BVS und als Ehrengast Thomas Liebl von der ARBER Bergbahn begrüßte. Im Anschluss sprach der amtierende Governor des Rotary Distrikts 1842 Alexander Ehlers (RC München). Dieser betonte die überregionale Bedeutung dieser Inklusionsveranstaltung, die sich komplett mit den Zielen von Rotary deckt. Helmut Plenk in seiner Rolle als stellvertretender Landrat freute sich über die vielen Gäste die das Wochenende in der Region verbrachten. 

Schnell war zu beobachten, dass sich das Konzept die Teilnehmer zu mischen sehr gut angenommen wurde, es wurde zusammen gelacht, erzählt und auch gekickert, dazu trug auch bei, dass von Seitens des BVS auch vielen Kinder mit dabei waren.

Und auch bei der Wahl des Essens wurde darauf geachtet, wie Gemeinschaft und Austausch gelebt werden kann. Es wurde im festlich dekorierten Saal, auf jedem 8 er Tisch, aus großen Reindln, Schüsseln und Platten serviert, so dass man sich gegenseitig bedienen konnte.

Nach dem Essen fand ein Podiumsgespräch statt. Moderiert von Anton Wittenzellner wurden die Sorgen, Nöte und Herausforderungen des Behindertensports geschildert und hinterfragt. Hier ergaben sich viele interessante Ansätze wie z.B. das viel mehr inklusvier Sportunterricht in den Schulen notwendig sei um die Gemeinschaft zu fördern. Einen tiefen Einblick gab auch Helmut Plenk als Geschäftsführer des VDK Regen und Deggendorf sowie als Behindertenbeauftragter des Landkreises Regen. Ein Wort das viele zum Nachdenken brachte war das Zitat von Richard von Weizäcker : “Nicht behindert zu sein, ist kein Verdienst sondern ein Geschenk, das uns jederzeit genommen werden kann.”

Für viele Anwesende Nichtbehinderte war dies ein wertvoller Einblick in Themen über die man sich ansonsten keine großen Gedanken macht. Die Teilnehmer an der Diskussion waren : Georg Steibl, Vizepräsident Sport des BVS Bayern, Gerd Schönfelder, Landestrainer des BVS Bayern, Justin Gruber, Bezirksportwart des BVS Oberpfaln, Helmut Plenk, Morderation Anton Wittenzellner.

Nicht nur Integration, sondern tatsächlich Inklusion wurde an diesem Abend lebendig. Egal ob mit oder ohne Handycap wurde zum Beispiel am Kickerkasten hart um den Sieg gekämpft. Offen aufeinander zuzugehen, miteinander zu feiern, verbindet die Menschen, egal was jeder persönlich mit sich trägt. Dies hat sich ganz besonders bei dieser Veranstaltung gezeigt. Sie soll als Vorbild für gelebte Inklusion in unserer Gesellschaft dienen.

Der tolle Abend ging für die vielen Teilnehmer auch wegen des Skirennens am nächsten Tag um 22.30 Uhr zu Ende.

Skirennen am Samstag

Das Glück war den Organisatoren und Teilnehmern gnädig und brachte optimales Wetter zur Meisterschaft.

Ab 10.00 Uhr begann die Registrierung der angemeldeten Teilnehmer am Arber.  Am Start waren ca. 20 Teilnehmer und Teilnehmerinnen des BVS sowie weitere knapp 60 Starter aus rotarischen Kreisen.

Parallel zur Registrierung steckten die Mitglieder des Skiclubs Frauenau die Rennstrecke. Im Vergleich zu den Vorjahren konnten in diesem Jahr auch noch mehr Zuschauer, welche die Skiläufer anfeuerten, gewonnen werden. Dies war für die rotarischen Organisatoren sowie für die Teilnehmer des BVS ein ganz besonderes Lob. Menschen, die sich Zeit genommen haben, um ihre Wertschätzung der Inklusion und ganz besonders den behinderten Rennläufern entgegenzubringen freute nicht nur das OK-Team.

Damit die Stimmung im Zielraum entsprechend aufrechterhalten werden konnte, gab es Kuhglocken zum Läuten, Ratschen und Tuten. Diese Euphorie durfte allerdings erst ab dem sieben Läufer lautstark zum Ausdruck gebracht werden. Die ersten sechs Wettkampfteilnehmer, die um 11.30 Uhr starteten, wurden aufgrund ihrer Sehbehinderung durch einen Guide angeleitet. Dieser fuhr voraus und gab den Läufern über Mikrofon und Ohrhörer Kommandos, in welche Richtung gefahren werden muss. Für alle Zuschauer eine sehr beeindruckende Vorführung, wie harmonisch aufeinander abgestimmt die Skifahrer durch die Slalom Tore fuhren.

Im Anschluss zu den Teilnehmern des BVS folgte die Gruppe der rotarischen Skifahrer. Dabei waren Mitglieder, Familie und Freunde am Start. Nach einer kurzen Pause ging es weiter mit dem 2. Durchgang. Nachdem alle Rennläufer die Strecke zweimal durchlaufen hatten, wurde ausgewertet.

In 11 Gruppen wurden die besten Rennläufer ab 15.30 Uhr im Arberseehaus geehrt. Dabei maßen sich die Junioren und Juniorinnen in 4 Gruppen untereinander, zwei Damengruppen (unterschiedlicher Altersklassen) und 3 Herrenklassen (unterschiedlicher Altersklassen). In den beiden Gästegruppen zeigten die Betreuer, Eltern und Familienangehörigen ihren Einsatz beim Rennen.

Die 3 Erstplatzierten in der Klasse Gast Herren: Jeremias Wilke, Gerd Schönfelder und Jakob Käser erzielten die mit Abstand besten Zeiten des ganzen Feldes. Die Tagesbestzeit bei den Damen erzielte Marie Kastner.

Kurz nach dem Ende des Rennes fand im Arberseehaus In gemütlicher Runde die Siegerehrung dieses einmaligen Events statt. Es gab  nochmals sehr viel Lob und Anerkennung von allen Seiten für die hervorragende Durchführung und Organisation der Top Inklusionsveranstaltung. Es waren bei der Siegerehrung im tollen Ambiente über 120 Personen anwesend, was die Bedeutung der Veranstaltung deutlich macht.

Skitour

Nach dem Skirennen ist wie in jedem Jahr aber vor der Skitour. Diese bildet schon traditionell den Abschluss dieses dreitägigen Events. Guide Joachim Zellner hat 2023 wieder eine schöne Tour auf den Arber geplant. Knapp 30  Gäste und Rotarier trafen sich am Sonntag um 10.00 Uhr am Arberund wanderten mit den Skiern über den Stallriegel und die Bodenmaiser Mulde auf den Gipfel. Nach einem Gipfelfoto, ging es noch in das Arberschutzhaus, um sich für die Abfahrt zu stärken. Nach einigen Prosts ging es über die Familenabfahrt wieder zurück ins Tal.

Viele Bilder und bleibende positive Eindrücke bei den Teilnehmern werden diese besondere Inklusionsveranstaltung in Erinnerung behalten und schon Vorfreude auf das nächste Jahr wecken. Die ersten Anmeldungen gingen schon beim Abschied wieder ein.