In Freundschaft zur Völkerverständigung
Ein Gespräch mit Governor Alexander Ehlers (RC München). Er setzt in den kommenden Monaten vor allem auf den Jugenddienst und freut sich auf häufigere Präsenzmeetings.
Herr Ehlers, was macht Freundschaft gerade jetzt zum Kern von Rotary?
Momentan beschäftigen sich viele Clubs stark mit sich selbst – kein Wunder nach den wenigen echten Begegnungen, die Corona ermöglicht hatte. Die Rückkehr zu einem echten Clubleben, getragen von rotarischer Freundschaft nach der Pandemie, ist aber wichtig für jeden von uns und für Rotary allgemein. Freundschaftliche Beziehungen erst schaffen Nähe und Sympathie und sind die Grundlage für ein nachhaltiges Vertrauensverhältnis. Dies hat uns durch die Coronakrise getragen und hat zu unzähligen Hilfsprojekten für die Schwachen in unserer Gesellschaft geführt. Die Freundschaft war mit entscheidend dafür, dass wir in unserer Widerstandskraft gegen Krisen allgemein gestärkt wurden und werden. Der völkerrechtswidrige Angriff auf die souveräne Ukraine durch Russland macht deutlich, wie wichtig Freundschaft untereinander ist und wie bedeutend der Begriff weitergedacht ist – wie es im vierten Ziel von Rotary heißt: „Völkerverständigung und Frieden durch eine im Ideal des Dienens vereinte Weltgemeinschaft“. Die internationale rotarische Gemeinschaft ist prädestiniert dafür, die Menschen über Grenzen und Konflikte hinweg zu verbinden.
Wie kann Rotary hier unterstützen?
Es wird gerade jetzt darauf ankommen, die Brücken zu allen Menschen und damit auch den rotarischen Freundinnen und Freunden in allen Ländern zu stabilisieren und weiter auszubauen. Und wo kann es sinnvoller sein, als bei der Jugend zu beginnen! Der Jugenddienst im weiteren Sinne und die internationale Zusammenarbeit werden daher Schwerpunkte meines und unseres Engagements im Distrikt sein. Nur wenn wir die Bildung intensivieren – und Kindern, Jugendlichen und Heranwachenden helfen, in Frieden aufzuwachsen und gegenseitiges Vertrauen zu gewinnen, können wir nachhaltig Frieden sichern. Und Rotary als eine der größten Jugendaustauschorganisationen weltweit leistet hierzu einen nicht geringen Beitrag. So wollen wir zudem auch mehr Stipendiaten entsenden.
Worauf können wir uns noch freuen?
Auf ein Jahr des rotarischen Aufbruchs – von wieder häufigeren Präsenzmeetings über nachhaltige Hands-On-Projekte bis zu einer außergewöhnlichen Distriktkonferenz. Oder um es in den Worten von RI-Präsidentin Jennifer Jones zu sagen: „Stellen Sie sich eine Welt vor, die immer wieder unseren besten Einsatz braucht und in der wir jeden Tag mit dem Wissen aufstehen, dass wir etwas verändern können.“