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RC Bayerwald-Zwiesel und Rotaract Cham: Solidarität ? Solidarität !

RC Bayerwald Zwiesel und Rotaract Cham mit einem Thema, das vielleicht noch nie so wichtig war wie jetzt.

Auch uns Rotarier hat die Corona-Krise nicht unbehelligt gelassen. Infektionen, Quarantänen, Tests und Online-Meetings haben offenbart, dass wir verletzlich sind, dass keiner „für sich allein“ leben kann, dass wir alle aufeinander angewiesen sind.  In Gesprächen mit den Gymnasien in Zwiesel und Viechtach haben wir in dem Thema „Solidarität“ einen roten Faden für das rotarische Jahr 2021/2022 erkannt.

Wie facettenreich der Begriff „Solidarität“ ist, zeigen Zitate ganz unterschiedlicher Menschen (am Ende dieses Textes). Aber auch Aktion ganz verschiedener Menschen und Bevölkerungsgruppen in den letzten Monaten zeigen, dass „Solidarität“ wieder in aller Munde ist: Zum Zeichen der Solidarität werden Fußballstadien „bunt“ erleuchtet, während der Pandemie haben junge Menschen für ältere eingekauft und damit das soziale Band nicht zerreißen lassen. „Solidarität“ ist wieder in aller Munde. War der „Solidaritätszuschlag“ früher eine eher weniger gut konnotierte Wortkombination, so hat sich das inzwischen wohl gewandelt.

Aber: Der Begriff der Solidarität darf nicht zum inhaltsleeren „Plakat“ verkommen. Die „internationale Solidarität“ verlangt mehr als das Absingen von Liedern, sondern tätige Hilfe für die Ärmsten der Armen auf unserer Welt.

Seminartag zum Thema mit sorgfältiger Vorbereitung

Daher wollen Schülerinnen und Schüler der Gymnasien Zwiesel und Viechtach gemeinsam mit uns Rotariern Anfang April 2022 einen Seminartag  gestalten, an dem wir die Dimension der Solidarität zu auszuleuchten werden. Nach einer Einführung mit nachdenklichen Bildern werden wir gemeinsam – auch mit Hilfe unseres Governors Reinhard Fritz – über den Umfang und die Grenzen der Solidarität nachdenken und diskutieren. Der Rotaract Club Cham wird anhand eines Planspiels mit den Schülerinnen und Schülern den Begriff der Solidarität plastisch darstellen. Wir wollen nicht nur Worte wechseln und Betroffenheit zeigen, sondern konkrete Aktionen vereinbaren… und natürlich bei einem abschließenden kleinen Imbiss auch unsere Lebensfreude dokumentieren.

Um an diesen Seminartag inhaltsreich, kontrovers und engagiert debattieren zu können, veranstaltet unser Club jeweils mindestens einmal im Monat ein Meeting zu dem Generalthema Solidarität, an dem die Schülerinnen und Schüler online teilnehmen und mitdiskutieren können. Verschiedene Referentinnen und Referenten werden unterschiedliche Aspekte betonen und damit Stoff zum Nachdenken, zur Reflexion und zu neuer Sicht anbieten.

Dazu gehören ein Soziologe der Universität Passau, ein Theologe von der Universität Trier – wo mit Oswald Nell-Breuning die katholische Soziallehre entstand, ein Mitglied des Zentralrats von Missio e.V. zum Thema Äthiopien, ein Experte zum Aufbau der Justiz in Ex-Jugoslawien (von der Zwangssolidarität unter General Tito zum Massaker von Srebrenica), ein Zoologe zum Thema „Gemeinschaften und Gemeinheiten im Tierreich“, eine erfahrene Sportlerin und Trainerin, eine Chaos-Managerin zu „Verantwortung, nicht nur Rechte“ und ein Professor für Chemie; ja, auch die Naturwissenschaft ist nicht nur durch einen Zoologen vertreten, sondern auch durch einen Experten aus dem Bereich der Chemie;  ein Molekül verwandelt sich durch Agglomeration zum Material. Kein Vorbild für Menschen, aber eine interessante Horizonterweiterung. Weitere Referentinnen und Referenten werden hinzutreten, vielleicht auch noch die eine oder andere Aktion.

Am Ende dieser Reise durch die verschiedenen Aspekte der Solidarität können wir hoffentlich den Satz von Gerhard Schröder aus seiner Zeit als Bundeskanzler bestätigen:

Ich verstehe unter Solidarität der Gesellschaft auch zurückgeben, was man von der Gesellschaft empfangen hat. Jeder hat eine natürliche Verantwortung dafür, dass sich eine Gesellschaft entwickeln kann.“

RC Bayerwald-Zwiesel

Präsident Winfried Schubert                                                                           

Die Facetten der Solidarität

Angela Merkel: „Seit der deutschen Einheit, nein, seit dem zweiten Weltkrieg, gab es keine Herausforderung an unser Land mehr, bei der es so sehr auf unser gemeinsames, solidarisches Handeln ankommt“ – Zum Schutz älterer Menschen „sind unsere Solidarität, unsere Vernunft, unser Herz füreinander auf eine Probe gestellt“ (Corona)

Joe Biden: „Gehen sie zum Impfen! Tun Sie das für Ihr Land !“

Der Papst: „Die schmerzhaften Ereignisse, die den Weg der Menschheit im vergangenen Jahr gezeichnet haben, besonders die Pandemie, lehren uns, wie notwendig es ist, sich für die Probleme der anderen zu interessieren und ihre Sorgen zu teilen.“ Und: „In der Pandemie ist ein verbohrter und aggressiver Nationalismus und ein radikaler Individualismus deutlich geworden, der die Gemeinschaft spaltet.“

Eine Schulklasse: „Natürlich sind wir alle immer solidarisch. Nur einer gehört nicht dazu, weil er ein Streber ist.“

Ein Konsument: „Mit dem Kauf von Transfair-Kaffee beim Discounter zeige ich doch, dass ich solidarisch bin.“

Ein anderer Konsument: „Ist es unsolidarisch, wenn ich billige Kleidung aus Bangladesch kaufe ?“

Grafitto: „Nicht Milch und Quark – Solidarität macht uns stark.“

Unbekannt: „Es ist leichter, sich mit den Vietcong-Truppen zu solidarisieren als dem sabbernden Großvater beim Essen der Suppe zu helfen.“

Der Kommunarde Fritz Teufel: „Solidarität. Das ist eine Droge, die „high“ macht, andererseits auch abhängig.“

Der französische Dichter Albert Camus: „Alles, was ich über Solidarität weiß, habe ich beim Fußball gelernt.“

Ein Student: „Bin ich unsolidarisch, wenn ich an einer Bettlerin achtlos vorübergehe ?“

Eine Sekretärin: „Bin ich solidarisch, wenn ich akzeptiere, dass ich für die Versorgung der älteren Generation mehr Geld in die Rentenkasse einzahlen muss als ich später erwarten kann?“