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Von Rotaract zu Rotary

ein Artikel von Katharina Schweigard, erstellt durch eigene Erfahrungen, Gedanken und Erlebnisse, unterstützt von Sabine Meyer und Christina Spring, die ihre Erfahrungen mitgeteilt haben

Vielleicht vorab eines: Ob bei Rotary oder Rotaract. Oder im Wechsel von Rotaract zu Rotary. Da gibt es einen Bayerischen Spruch, der genau passt: „Mim Reden macht man a Sach aus.“

Genau so ist es. Man muss die Kontakte einfach pflegen. Rotaract Clubs sollten Rotary Clubs besuchen und anders herum. Es ist ein Geben und Nehmen und man sollte immer im Austausch bleiben. Und dabei ist es vor allem wichtig, dass man selbst auf die Andern zugeht und nicht wartet, dass der erste Schritt von der anderen Seite gemacht wird. Begnet man sich offen, dann kommt man auch zusammen.

Und letzten Endes ist es doch genau das, was die große rotarische Familie will und ausmacht. – Sie will vernetzten und zueinander führen.

Ein bisschen Theorie

Rotary ist den meisten Menschen auf der Welt ein Begriff – international bekannt – international vernetzt. Rotary zeigt sich präsent nach Außen, wobei der wohltätige und freundschaftlich verbindende Gedanke immer im Vordergrund steht.

Werte und Grundsätze werden gelebt und vertreten, dabei wird weltweit geholfen und viele Katastrophen konnten schon unterstützt und gelindert werden.

Rotaract hingegen ist sogar in der rotarischen Familie nicht immer in aller Gedanken.

Dabei ist Rotaract jung, frech, innovativ, vernetzend, lustig, ernst, freundschaftlich, …

Rotaracter*innen sind helfend, begeisterungsfähig, engagiert, zielstrebig, lehrend, u.v.m…

Rotaract ist seit über 50 Jahren die Nachwuchsorganisation von Rotary und verfolgt die gleichen Werte. Es geht um Lernen, Helfen und Feiern. Gemeinsamer Austausch auf vielen verschiedenen Ebenen ist wichtig. Der soziale Gedanke in Form von sogenannten „Hands on“ – Aktionen wird mit Begeisterung gelebt und umgesetzt. Das Feiern von Gründungsfesten, auf Konferenzen und Jubiläen wird dabei nicht vernachlässigt.

Es findet eine internationale Völkerverständigung statt. Eine Verbindung, die in der gesamten rotarischen Familie groß geschrieben wird und von ungeheurerer Wichtigkeit ist.

Wie kommt man eigentlich zu Rotaract und dann auch zu Rotary?

Für den Beitritt zu Rotaract gibt es die verschiedensten Geschichten.

Es gibt Jugendliche und junge Erwachsene, die durch rotarische Bekanntschaften oder familiäre Hintergründe bereits Berührungspunkte mit Rotaract hatten und so dazu stoßen. Andere kommen durch Freunde zu Rotaract, weil diese erzählen was für Aktionen und Meetings gerade durchgeführt und geplant werden. Die Themen, Aktionen und der soziale Gedanke sprechen die jungen Leute an. Sie wollen sich engagieren und lassen sich dafür begeistern.

Tatsächlich der geringste Teil der Mitglieder kommt durch Berichte oder SocialMedia Aufrufe zu Rotaract. Das ist ein Punkt, an dem vermutlich noch gearbeitet werden muss.

Wenn man sich dann umhört, was die Leute an Rotaract begeistert, dann merkt man schnell, dass es die Mischung und Vielzahl der Aktivitäten ist. Es spricht junge Menschen an, wenn sie durch Vorträge oder Firmenbesichtigungen etwas Neues lernen.  Aktionen, bei denen man selbst Hand anpacken kann, um zu helfen, lassen aufhorchen. Dazu kommt dann der soziale Austausch und dass man mit anderen jungen und engagierten Leuten zusammenarbeiten und Spaß haben kann. Der schöne Nebeneffekt ist das Schließen neuer Freundschaften, welche sich auch lang über die Rotaractzeit hinaus ziehen.

Man sieht – Rotaract verfolgt die gleichen Werte und Grundsätze.

Wie ist das nun mit dem Kontakt zwischen Rotaract und Rotary?

Der Kontakt zwischen Jung und Alt kommt auf gänzlich unterschiedliche Weisen zu Stande.

Es kann auf Clubebene, aber auch auf Distriktebene geschehen – nicht zu vergessen sind auch Patenschaften zu anderen Ländern, die gepflegt werden und Rotaracter*innen mit eingebunden werden.

So ist man als RC vielleicht schon ein Patenclub, weil man einen RAC gechartert hat und betreut diesen. Dann lädt man sich von vorn herein gegenseitig zu den Meetings und Veranstaltungen ein und kommt sich so näher.

Oder man sucht als RC aktiv die Nähe zu einem nahe gelegenen RAC. Hier bietet sich das Distriktevent „Rotary meets Rotaract“ an, bei dem alle aus der rotarischen Familie eingeladen werden und ein großer Austausch und ein Kennenlernen in entspannter Atmosphäre stattfinden kann.

Das Wichtigste ist vermutlich, dass man sich auf Augenhöhe begegnet, offen für die Erfahrungen und Ideen der jeweils andere Partei ist und sich wertschätzen gegenübertritt.

All diese Punkte, die bereits aufgezeigt wurden, machen eigentlich deutlich, dass Rotaract der perfekte Nachwuchs für Rotary ist. Viele RACler*innen werden bereits schon von Rotaryclubs aufgenommen und der rotarische Gedanke lebt in ihnen weiter.

Aber es ist nicht immer der gleiche Weg, dass man von Rotaract zu Rotary kommt.

So kann es sein, dass man selbst auf einen bestimmten oder vielleicht auch mehrere RCs zugeht und fragt, wie man eine Aufnahme gestalten könnte.

Manche Clubs wollen etwas Zeit verstreichen lassen, bevor sie so junge Mitglieder aufnehmen.

Wieder Andere scharren regelrecht mit den Hufen und warten nur darauf, dass bestimmte RACler alt genug sind und die früher bestehende Altersgrenzen erreicht wird, dass sie sie aufnehmen.

Ein anders Beispiel ist eine Rotaracterin, die bereits im Alter von 28 gefragt wurde, ob sie auf Grund ihres Engagements nicht Mitglied im heimischen Rotaryclub werden wolle.

Man muss einfach nur offen sein für Neues – alte Strukturen durchbrechen und sich etwas trauen.

Wenn die Frage dann in den Raum gestellt ist, wie es nun als ehemaliges Rotaractmitgleid im RC ist, kommen immer positive Stimmen, die berichten, dass es durchwegs angenehm ist. Man knüpft tolle Kontakte und Freundschaften und vor allem in den Münchner Clubs findet man immer häufiger ehemalige RACler*innen, die zu RCler*innen werden und sich die Clubs so auch nochmal auf eine andere Art und Weise vernetzen können.

Wir hören immer öfter, dass die rotarischen Freunde sowohl im rotarischen Freundschaftsgedanken, aber auch arbeitstechnisch und vor allem privat eine Bereicherung sind. Und letzten Endes sollte es doch genau das sein.

Man muss die Kontakte einfach pflegen. RACs sollen RCs besuchen und anders herum. Es ist ein Geben und Nehmen und man sollte immer im Austausch bleiben. Es ist von größter Wichtigkeit, dass man auf die Andern zugeht und nicht wartet, dass der erste Schritt von der anderen Seite gemacht wird.

Man merkt, wenn man sich offen begegnet, dann kommt man zusammen.

Und wie sagt man in Bayern so schön: „Mim Reden macht man a Sach aus.“ Und letzten Endes ist es genau das, was die große rotarische Familie will und ausmacht. – Sie will vernetzten und zueinander führen.